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Ariadne - Gefährtin des Dyonisos


3. Teil:     Ariadne auf dem Panther: Clésinger
 

Jean Baptiste Clésinger: Ariadne auf dem Panther
Russell Cotes Museum and Art Gallery, Bournemouth, England
http://www.russell-cotes.bournemouth.gov.uk/index.htm
 

Clésinger (in Frankreich: klesängscheh gesprochen), Jean Baptiste Auguste, franz. Bildhauer, geb. 22. Okt. 1814 zu Besançon, war erst Schüler seines Vaters und ging dann nach Italien. Nach seiner Rückkehr stellte er von 1843 an im Pariser Salon zuerst Porträtbüsten, dann auch größere Figuren aus, von denen die von einer Schlange gestochene Frau, die junge Nereide und die Bacchantin (1847 und 1848) den Künstler schnell bekannt machten. Er ging dabei von der französischen Bildhauerei des 17. und 18.Jahrh. aus; weiche Behandlung des Marmors, die ans Flaue streift, und ein Hinarbeiten auf den sinnlichen, ja lüsternen Effekt hat er diesen Vorbildern entnommen; daneben verschmäht er auch nicht ganz unkünstlerische Reizmittel, wie er seiner Phryne ein wirkliches, abnehmbares Juwelenhalsband umgehängt hatte. Da er hiermit den Neigungen des französischen Publikums entgegenkam und auch von bedeutender Formgewandtheit unterstützt wurde, so erklären sich seine Erfolge und die zahlreichen Bestellungen, die ihm zu teil wurden. Freilich trafen ihn auch gerechte Angriffe, da es ihm völlig an strengem monumentalen Formgesühl gebrach (Statue der Freiheit, 1848; der Fraternité, 1848; eine Pieta, 1851; Marmorstandbild der Tragödie, 1852, für die Vorhalle des Théâtre francais). Daneben fuhr er mit Darstellungen weiblicher Reize, gewöhnlich unter mythologischen Namen, fort: Zingara, zwei Darstellungen der Sappho (Salon 1859), Cornelia mit ihren Kindern, ruhende Diana (1861), Faun, Bacchantin (1863), Kleopatra vor Cäsar (1869), Phryne vor dem Areopag, Tänzerin mit Kastagnetten, Ariadne auf dem Tiger, Entführung der Europa (1872). Großen Beifall fanden Clésingers zahlreiche Büsten, weniger die männlichen, bei welchen ihm die Wiedergabe der strengern Form nicht recht gelingen wollte, als die weiblichen, bei denen die weiche Behandlung des Marmors und die kokette Ausfassung besser am Platz waren. C. starb 7. Jan. 1883 in Paris.

aus: Meyers Konversationslexikon (4. Aufl.), Leipzig/Wien 1885ff.
Quelle: http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/Fakten.html
 


 

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